Ohne die kleinen Flitzer geht zumindest auf der Touristeninsel Bali garnichts.

Über Alternativen kann man kaum sprechen, da es nur vereinzelt öffentlichen Nahverkehr gibt, zum Bespiel von Denpasar nach Balian und von dort aus zur westlichen Spitze der Insel. Ein Auto zu leihen & in dem chaotischen Linksverkehr sicher durch die Gegend zu steuern ist ebenfalls ein hohes und teures Risiko.

Sogenannte Fahrer, die man wohl am ehesten mit Taxen hierzulande vergleichen kann sind vergleichsweise teuer & kosten einen meistens die Zweisamkeit.

Von Ort zu Ort bietet es sich jedoch an, sofern man viel Gepäck dabei hat einen Fahrer zu engagieren, diese helfen einem sowohl beim ein als auch beim ausladen. Weiterhin bieten sie eine ziemlich bequeme Art der Fortbewegung bei langen Strecken.

Um zum nächstgelegenen Wasserfall zu gelangen würde ich dann doch zum Scooter raten. Lasst euch auf jeden Fall einen Helm geben, Unfälle sollen zwar selten sein, wir haben aber von anderen Touristen gehört das die Notdienste ziemlich lange zu den Unfallorten brauchen würden und auf anderen Inseln wie Gili gar keine Krankenwagen vorgesehen sind. Mit einem Helm geht man also immer auf Nummer sicher.

 Weiterhin solltet ihr wissen, das Balinesen generell hupen bevor sie um die Kurve fahren um den Gegenverkehr zu warnen und auch Hupsignale abgeben bevor sie jemanden überholen. Die Hupe ist also kein aggressives Kommunikationsmedium, dass jemand anderen auf einen Fehler aufmerksam machen soll, sondern dient vielmehr der Warnung anderer Verkehrsteilnehmer.

Bevor man das erste mal auf den Roller steigt sollte man diese Sprache verinnerlicht haben und sich in scharfen Kurven, woraus fast du ganze Straße besteht an das Hupen erinnern. Stellt euch auch unbedingt darauf ein, dass Autos euch überholen sobald sich auch nur die kleinste Gelegenheit dazu bietet, 5 cm Abstand zu eurem Körper sind dabei völlig ausreichend.

Zugeben mir hat diese ganze Verkehrslage am Anfang wahnsinnig viel Angst gemacht und ich habe mich gewundert warum hier nicht ständig Leute sterben. Nach Gesprächen mit einigen unserer Fahrer und Hosts habe ich dann verstanden und verinnerlicht, dass niemand ein Interesse daran hat einen Unfall zu bauen. Ich bin mir nichtmal sicher ob es für Autofahrer überhaupt sowas wie Versicherungen gibt, oder ob sie völlig alleine auf ihren Kosten sitzen bleiben würden…

Der wesentliche Punkt ist aber, dass ich Verstanden habe mit dem Verkehr zu fließen und mich darauf verlassen habe, dass alle Verkehrsteilnehmer nach bestem Wissen und Gewissen fahren sowie mich nicht unnötig gefährden würden. Und siehe da wir sind unversehrt wieder zuhause angekommen.

Ehrlicher Weise muss ich aber schreiben, dass wir darauf verzichtet haben in größeren Städten wie Ubud, Tabanan oder Denpasar zu fahren. Nicht nur der Verkehr ist hier unübersichtlicher sondern auch die Polizeipräsenz nimmt deutlich zu. Auf Bali ist es nicht gerne gesehen, wenn man nur mit einem internationalen Führerschein durch die Gegend fährt, einen Balinesischen bekommt man allerdings nur an einer bestimmten Anlaufstelle.

Von Einheimischen und anderen Touristen wurde uns berichtet, dass die Polizei bei Touristen in diesem Fall gerne einmal ins Portmonee schaut und das meiste Geld quasi als Bußgeld fordert. Dann bekommt man anscheinend ein „Ticket“ und kann damit dann weitere vier Tage rollerfahren (der wird einem auch nicht entzogen) ohne weitere Strafen zu bekommen. Wir sind diesem Theater zum Glück entgangen, hatten aber auch nie viel Geld im Portmonee direkt… sondern in anderen kleinen Taschen.

Solltet Ihr in Indonesien also mal unterwegs sein wünsche ich euch Glück, eine sichere Fahrt und ganz viel Vertrauen.

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